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So gelingt die Starthilfe

Wenn das Auto schlappmacht

Der erste frostige Morgen im Herbst, das Auto steht bereit für die Fahrt ins Wochenende. Doch der Motor bleibt still, die Batterie hat ihren Geist aufgegeben.

Aber nicht nur bei eisigen Temperaturen passiert das: Wer das Licht angelassen hat, die Tür nicht richtig geschlossen oder elektrische Verbraucher laufen gelassen hat, kann ebenfalls von einer leeren Batterie überrascht werden.

Jetzt ist guter Rat teuer? Nicht mit unseren ausführlichen Anleitungen und Tipps zum Überbrücken des Fahrzeugs.
Starthilfe Auto Überbrücken - Überbrückungskabel © PhotoBlink / Depositphotos

Warum Batterien häufig im Herbst und Winter schlappmachen

Kälte und Autobatterien sind wie zwei Streithähne – sie können einfach nicht miteinander. Wenn die Temperaturen in den Keller rauschen, schrumpft die chemische Power der Batterie zusammen wie ein Luftballon im Eisfach.

Der Stromfluss wird zäh, und der Motor tut sich schwerer als ein Morgenmuffel ohne Kaffee. Gleichzeitig saugt das Auto im Winter Strom wie ein hungriger Vampir: Heizung, Gebläse, Sitzwärmer – alles läuft auf Hochtouren. Wer nur kurze Strecken fährt, gibt der Lichtmaschine kaum die Chance, die Batterie wieder auf Vordermann zu bringen.

Das Auto parkt nachts draußen im Frost, und die Batterie bibbert im Motorraum. Feuchtigkeit und Streusalz nagen an den Kontakten und erschweren den Stromfluss zusätzlich. Eine alte Batterie ist dabei so hilfreich wie ein löchriger Regenschirm im Monsun.

Moderne Fahrzeuge haben jede Menge Elektronik an Bord, die auch im Standby-Modus Energie ziehen. Am Ende steht man da, dreht den Schlüssel – und nichts passiert, der Wagen bleibt stumm wie ein Fisch.

Vorbereitung auf die Starthilfe
Das Überbrückungskabel ist der unscheinbare Held im Kofferraum, immer bereit für den Notfall.

Beim Kauf sollte man auf dicke Kabel setzen, denn dünne Drähtchen sind schnell überfordert und werden heißer als eine Herdplatte. Isolierte Griffe sind kein Luxus, sondern schützen vor ungewolltem Funkensprühen und möglichen Kurzschlüssen. Ein längeres Kabel kann zum Retter in der Not werden, wenn das helfende Auto nicht direkt neben dem Pannenfahrzeug parken kann.

Es ist schlau im Vorfeld zu wissen, wo sich die Batterie im eigenen Auto versteckt – manchmal spielt sie Verstecken im Kofferraum oder unter dem Sitz. Die Bedienungsanleitung ist der geheime Schatz, der Hinweise auf spezielle Überbrückungspunkte und Vorgehensweisen liefert.

Handschuhe und eine Stirnlampe sind die Sidekicks, die die Rettungsaktion bei Kälte und Dunkelheit erleichtern. Ein gut bestückter Kofferraum ist wie ein Schweizer Taschenmesser auf vier Rädern – für jede Situation gewappnet. Wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall souverän die Lage retten, während andere noch ratlos die Motorhaube anstarren.

Kommen wir zur Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Überbrücken

1. Die Autos richtig platzieren
Stellen Sie das helfende Fahrzeug so nah wie möglich an Ihr liegengebliebenes Auto, aber achten Sie darauf, dass sich die beiden nicht berühren. Parken Sie sicher am Straßenrand oder auf einem Parkplatz, ziehen Sie die Handbremse an und schalten Sie den Motor aus. Öffnen Sie bei beiden Fahrzeugen die Motorhaube, um Zugang zur Batterie zu haben.

Achten Sie darauf, dass keine losen Teile oder Kleidungsstücke in den Motorraum hängen. Schauen Sie nach, wo sich die Batterien oder Überbrückungspunkte befinden. Organisieren Sie Ihr Überbrückungskabel und legen Sie es bereit. Vergewissern Sie sich, dass keine Hindernisse den Zugang behindern. Prüfen Sie, ob genug Platz zum Arbeiten vorhanden ist.

2. Beide Motoren ausschalten
Vergewissern Sie sich, dass in beiden Autos die Zündung aus ist und die Schlüssel abgezogen sind. Schalten Sie alle elektrischen Verbraucher wie Radio, Licht und Heizung aus. Dies verhindert Funkenbildung und schützt die Elektronik der Fahrzeuge. Warten Sie einen Moment, damit sich mögliche Restspannungen abbauen können.

Prüfen Sie die Kabel auf Beschädigungen oder Verschmutzungen. Stellen Sie sicher, dass keine Personen oder Tiere in der Nähe des Motorraums sind. Bereiten Sie sich auf den nächsten Schritt vor, indem Sie die Kabel sortieren. Achten Sie darauf, dass die Kabel nicht verheddert sind.

3. Pluspol verbinden
Nehmen Sie das rote Überbrückungskabel zur Hand. Klemmen Sie eine Klemme an den Pluspol (meist mit "+" oder einer roten Kappe gekennzeichnet) der leeren Batterie Ihres Autos. Achten Sie darauf, dass die Klemme fest sitzt und keinen Kontakt zu anderen Teilen hat.

Verbinden Sie das andere Ende des roten Kabels mit dem Pluspol der Batterie des helfenden Autos. Halten Sie das Kabel gespannt, damit es nicht in bewegliche Teile gerät. Überprüfen Sie nochmals die Verbindungen auf festen Sitz. Achten Sie darauf, dass das rote Kabel nur die Pluspole berührt. Vermeiden Sie Berührungen mit metallischen Teilen des Autos.

4. Minuspol verbinden
Nehmen Sie das schwarze Kabel und klemmen Sie es an den Minuspol (meist mit "-" gekennzeichnet) der Batterie des helfenden Fahrzeugs. Das andere Ende des schwarzen Kabels klemmen Sie an ein unlackiertes Metallteil in Ihrem Motorraum, zum Beispiel eine Schraube oder einen festen Metallbügel. So vermeiden Sie Funkenbildung direkt an der Batterie.

Achten Sie darauf, dass die Klemmen nicht in der Nähe von beweglichen Teilen sind. Prüfen Sie alle Verbindungen nochmals sorgfältig. Stellen Sie sicher, dass das schwarze Kabel keinen Kontakt zum roten Kabel hat. Halten Sie das Kabel fern von heißen oder beweglichen Teilen.

5. Helferauto starten
Starten Sie nun den Motor des helfenden Autos. Lassen Sie den Motor ein paar Minuten im Leerlauf laufen, damit etwas Strom in Ihre leere Batterie fließen kann. Beobachten Sie dabei die Instrumente des helfenden Fahrzeugs, ob alles normal läuft. Vermeiden Sie hohe Drehzahlen, um die Elektronik nicht zu überlasten.

Halten Sie die Motorhauben geöffnet und achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche. Bleiben Sie währenddessen in sicherer Entfernung von beweglichen Teilen. Lassen Sie das helfende Auto ruhig arbeiten. Warten Sie geduldig, bis genug Energie übertragen wurde.

6. Ihr Auto starten
Versuchen Sie jetzt, den Motor Ihres Autos zu starten. Drehen Sie den Schlüssel oder drücken Sie den Startknopf wie gewohnt. Wenn der Motor anspringt, lassen Sie ihn laufen und schalten Sie weiterhin alle elektrischen Verbraucher aus. Sollte er nicht sofort starten, warten Sie einen Moment und probieren Sie es erneut.

Vermeiden Sie zu viele Startversuche hintereinander, um die Systeme nicht zu überlasten. Sobald der Motor läuft, atmen Sie tief durch – Sie haben es geschafft. Halten Sie den Motor einige Minuten im Leerlauf, damit die Batterie sich etwas erholen kann.

7. Kabel in umgekehrter Reihenfolge entfernen
Entfernen Sie die Kabel in umgekehrter Reihenfolge. Zuerst lösen Sie das schwarze Kabel von dem Metallteil in Ihrem Motorraum. Dann entfernen Sie das andere Ende des schwarzen Kabels vom Minuspol der Batterie des helfenden Autos. Danach nehmen Sie das rote Kabel vom Pluspol des helfenden Autos ab.

Zum Schluss lösen Sie das rote Kabel vom Pluspol Ihrer Batterie. Achten Sie darauf, dass die Kabel nicht miteinander in Berührung kommen und keine offenen Metallteile berühren. Verstauen Sie die Kabel ordentlich und schließen Sie die Motorhauben. Bedanken Sie sich beim Helfer.

In der Not gewappnet
Manchmal braucht man einen kleinen Trick, um sich komplizierte Abläufe zu merken.

Eine Eselsbrücke kann dabei Wunder wirken:
"Das Rote Kreuz (+) kommt zuerst, dann kommt der Leichenwagen in Schwarz (-)!"
Etwas makaber, aber das bleibt im Kopf…!

Wenn das nicht hilft, drucken Sie die Anleitung aus und legen Sie sie zu Ihrem Überbrückungskabel ins Auto. So sind Sie für den Notfall bestens vorbereitet.

Kurze Zusammenfassung:
1. Fahrzeuge positionieren
2. Motoren ausschalten
3. Pluspol (rotes Kabel) verbinden: Das rote Überbrückungskabel zuerst an den Pluspol der leeren Batterie, dann an den Pluspol der Spenderbatterie.
4. Minuspol (schwarzes Kabel) verbinden: Das schwarze Kabel an den Minuspol der Spenderbatterie anschließen. Das andere Ende des schwarzen Kabels an einen blanken Metallteil (Massepunkt) im Motorraum des liegengebliebenen Fahrzeugs anklemmen, nicht an den Minuspol der leeren Batterie!
5. Spenderfahrzeug starten
6. Pannenfahrzeug starten
7. Kabel entfernen: in umgekehrter Reihenfolge entfernen


Sicherheitsmaßnahmen und Tipps
Sicherheit geht vor. Beim Überbrücken des Autos sollten Sie immer eine Schutzbrille und Handschuhe tragen. So schützen Sie sich vor möglichen Funken und dem Kontakt mit Batteriesäure, die Haut und Augen reizen kann. Ein kleines Missgeschick kann sonst schnell unangenehme Folgen haben. Mit der richtigen Schutzausrüstung bleiben Sie auf der sicheren Seite und können sich voll auf die Aufgabe konzentrieren. Handschuhe bieten zudem besseren Halt beim Hantieren mit den Kabeln.

Die Enden der Überbrückungskabel dürfen sich während des gesamten Vorgangs nicht berühren. Andernfalls besteht Kurzschlussgefahr, was sowohl die Kabel als auch die Fahrzeuge beschädigen kann. Achten Sie darauf, die Kabelenden getrennt voneinander zu halten und sie erst dann zu verbinden, wenn Sie sicher sind, dass alles korrekt angeschlossen ist. Eine sorgfältige Handhabung verhindert Funkenflug und schützt vor unerwünschten Überraschungen.

Jedes Auto hat seine eigenen Besonderheiten. Einige moderne Fahrzeuge verfügen über spezielle Überbrückungspunkte oder erfordern besondere Vorgehensweisen. Deshalb ist es ratsam, vor Beginn einen Blick in die Bedienungsanleitung zu werfen. Dort finden Sie wichtige Hinweise des Herstellers, die Ihnen helfen, Fehler zu vermeiden und die Starthilfe korrekt durchzuführen. So gehen Sie sicher, dass Sie nichts übersehen und Ihr Fahrzeug keinen Schaden nimmt.

Verwechseln Sie Plus- und Minuspol nicht!
Ein häufiger Fehler mit teuren Konsequenzen ist das Verwechseln von Plus- und Minuspol bei der Starthilfe. Wer die Pole vertauscht, riskiert ernste Schäden an der Fahrzeugelektronik. Die Kennzeichnungen für Plus (+) und Minus (-) sind meist in den Kunststoff der Batterie eingegossen oder direkt auf den Polen zu finden. Manchmal sind sie jedoch schwer zu erkennen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Pol welcher ist, sollten Sie nicht einfach herumprobieren. Holen Sie lieber fachmännische Hilfe oder schauen Sie in der Bedienungsanleitung nach. So vermeiden Sie kostspielige Reparaturen und unnötigen Ärger.
Starthilfe Auto Überbrücken - Überbrückungskabel angeschlossen an Batterie © svedoliver / Depositphotos

Erfolglose Starthilfe

Wenn die Starthilfe nicht funktioniert oder Sie sich unsicher fühlen, ist es keine Schande, einen Fachmann zu rufen. Pannendienste oder Werkstätten können professionelle Unterstützung leisten und haben die nötige Erfahrung, um das Problem zu lösen. Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen, als riskante Experimente zu wagen, die zu weiteren Schäden führen könnten.

Bei erfolgreichem Start: Wie lange sollten Sie fahren, um die Batterie wieder aufzuladen?
Nachdem das Auto wieder läuft, stellt sich die Frage, wie lange Sie fahren sollten, um die Batterie ausreichend aufzuladen. Eine Strecke von mindestens 30 Minuten bei konstanter Fahrt hilft der Lichtmaschine, die Batterie wieder zu regenerieren. Vermeiden Sie dabei kurze Strecken mit vielen Stopps, da diese den Ladevorgang unterbrechen. Eine längere Fahrt auf der Landstraße oder Autobahn ist ideal, um die Batterie wieder in Form zu bringen.

Kommt es häufiger vor, dass die Batterie streikt - Batterie austauschen
Wenn die Batterie immer wieder schlappmacht, ist es wahrscheinlich Zeit für einen Austausch. Batterien haben eine begrenzte Lebensdauer und verlieren mit der Zeit an Kapazität. Regelmäßiges Entladen kann ein Zeichen dafür sein, dass die Batterie ihr Ende erreicht hat. In diesem Fall sollten Sie eine neue Batterie einbauen lassen, um zukünftige Pannen zu vermeiden und sicher unterwegs zu sein.

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